Chronik

Wie das vor 81 Jahren alles begann ist leider nur noch aus alten Protokollen und Vereinsschriften nachvollziehbar. Dass der Verein 1931 gegründet wurde, verdanken wir dem Fußballspielbetrieb, den wir heute noch aufrechterhalten und der im Laufe der Jahre Höhen und Tiefen erlebte. Alte Protokolle und Vereinsschriften besagen, dass Mitte der zwanziger Jahre die Anfänge des Fußballspielens in Kraftsolms angesiedelt wurden. Während in den Großstädten und in ihrer Umgebung bereits nach festen Regeln gespielt wurde, entwickelte sich das Fußballspielen in unserem Dort nicht kontinuierlich, eher in Sprüngen. In unserem kleinen Dorf von damals ca. 400 Einwohnern, das überwiegend noch von der Landwirtschaft lebte, eigentlich auch nicht verwunderlich. Der Ausspruch eines alten Bauern von 1930 „die Faulenzer gieh wirrer of den Sportplatz“ mag die Einstellung der Mehrzahl der Einwohner gegenüber dem Fußballsport verdeutlichen.

In dieser Zeit fanden auch noch andere Sportarten Anklang, so wurde Geräteturnen betrieben, Radfahren und Leichathletik bevorzugt. Dennoch fanden sich in den Jahren 1926-1928 junge Männer, die vom Fußballspielen fasziniert waren, zusammen und vereinbarten spontan Spiele gegen Nachbardörfer. Ein Sportplatz fehlte und so wurde überwiegend nach der Heu- und Krummeternte im Schleifengerund „nahe Schmiedenhof“ gespielt. Sonntags nachmittags kickte man ohne Schiedsrichter. Trikots fehlten, also spielte die eine Mannschaft mit Hemden und die andere Mannschaft mit freiem Oberkörper. Als Fußballschuhe dienten alte genagelte hohe Schuhe und es gab die Regel, keine Eckbälle zu schießen. Statt dessen wurde der heute noch bekannte Spruch „3 Ecken 1 Elfmeter“ in die Tat umgesetzt.

Ein erstes Turnier fand 1930 im besagten Schleifengrund mit den teilnehmenden Mannschaften aus Oberquembach, Niederquembach und Kraftsolms-Kröffelbach statt. Der uns älteren noch bekannte Fritz Zimmermann aus Niederquembach überlieferte, dass die Mannschaft aus Niederquembach vor ca. 15 Zuschauern Turniersieger wurde. Fußballspielen stieß immer noch bei vielen Einwohnern auf Unverständnis und so kam der Ausspruch auf „22 Männer laafe dem Ball noch und woann en oner hot, dann tritt der den wirrer fort“.

Dennoch wurde kurze Zeit später ein Sportlatz auf der Kummerburg gebaut und der Verein Sportfreunde 1931 Kraftsolms als Träger der organisatorischen Aufgaben gegründet. August Heil schrieb dieses im Protokollbuch der Sportfreunde Kraftsolms nieder.

Dass so schnell ein Sportgelände hergerichtet werden konnte, war u.a. auch dem traurigen Umstand zu verdanken, dass viele junge Männer infolge der Wirtschaftskrise arbeitslos waren und sie meldeten sich zum freiwilligen Arbeitsdienst, um damit in der Woche 10 Reichsmark zu verdienen. Beflügelt durch den Sportplatzbau, ausgestattet mit Fußballschuhen, Stutzen und Trikots sowie organisatorisch besser betreut, erlebte die Mannschaft ein Hoch mit 1. Siegen bei Blitzturnieren und anderen Treffen.
Diese jungen Männer haben „Die Sportfreunde Kraftsolms“ ins Leben gerufen. Sie suchten nach einer Möglichkeit, den Alltagssorgen vorübergehend zu entfliehen, den Stress des Berufs hinter sich zu lassen, sich zu erholen.

Die Sportfreunde wollen auch heute nichts anderes. Die Möglichkeit, einmal rauszukommen, weg vom Stress im Beruf, weg vom Alltag. Und dabei gemeinsam Spaß haben. Das ist das Wichtigste.
Haben wir dabei auch Erfolg
– noch besser!
Und wir waren in den letzten 81 Jahren hin und wieder erfolgreich

In den Kriegsjahren von 1939 bis 1945 ruhte jeglicher Sportbetrieb. Jedoch kurz nach Kriegsende wurde der Verein wieder zu neuem Leben erweckt und ab 1946 wurde auch wieder eine Fußballmannschaft gestellt. Man höre und staune, die damalige Mannschaft wurde von Gerhard Zapf, einem ehemaligen tschechischen Nationalspieler trainiert und sie eilte von Sieg zu Sieg, 1952 wurde die erste Meisterschaft errungen und bis in die späten achtziger Jahre spielte man mit wechselden Erfolgen auf der altehrwührdigen Kummerburg.
Dazu noch eine kleine Geschichte.
Bekanntlich steckte die Motorisierung nach dem Krieg bis Weit in die 50er Jahre noch in den Kinderschuhen. Fahrräder waren damals noch die gängigsten Fortbewegungsmittel.
Es kam öfter vor das zwei mann auf einem Drahtesel saßen welcher bei der Fahrt durch ein Schlagloch nicht selten zu Bruch ging. Wer schon ein Motorrad hatte konnte sich glücklich schützen.
Aber den Fußballern war in dieser Zeit kein Weg zu weit, um bei Auswärtssielen zu Fuß zu den Sportplätzen pilgern.
So marschierte Willi Kunz, über Tal und Berg nach Reiskirchen. Als er fast die gesamte Wegstrecke bewältigt hatte, kam plötzlich Spielausschussmitglied Karl Hammer mit seinem Motorrad angebraust. Als er unseren Willi sah, hielt er an und rief Worüm läfste da, aich hätt ich doch mitgenomme.
Zumindest auf dem Heimweg wurde er dann mitgenommen.
Es gab auch in dieser Zeit Jahre wo die Spielerdecke dünn wurde so wurden zwischenzeitlich Spielgemeinschaften mit Niederquembach und auch mit dem Tus Brandoberndorf gegründet und später wieder aufgelöst.

1989 fiel nach zähem Ringen die Entscheidung, einen neuen Sportplatz zu bauen. Pfingstsonntag, den 03.06.1990 wurde der für 600.000,00 DM neugebaute Sandplatz von der Gemeinde den Sportfreunden Kraftsolms übergeben. Leider konnte auch der neue Sportplatz nicht eine aufstrebende Fußballmannschaft nach sich ziehen und so wurde wieder einmal die Spielerdecke dünner.
Nach Abschluss der Runde1992/1993 sahen wir uns veranlasst, nach einem weiteren Partner Umschau zu halten. Am 03.06.1993 gründeten wir die Spielgemeinschaft Dietenhausen/Kraftsolms. Vorangegangen war auch, dass sich die Spieler der beiden Vereine aus gemeinsamer Jugendspielzeit kannten und gut miteinander auskamen. Das gleiche gilt auch für die „Alte Herren Mannschaft“, die bis heute mit Dietenhausen zusammenspielt.

Auch verlief die gemeinsame Zeit mit Dietenhausen mit wechselndem Erfolg. Gemeinsam schafften wir den Aufstieg in die A-Klasse, mussten jedoch auch wieder absteigen.

Während 2001/2002 zeichnete sich jedoch wieder eine Spielerknappheit ab, da aus der Jugend keine Spieler kamen, ältere Spieler aufhörten und so musste die Reservemannschaft abgemeldet werden. Sowohl der amtierende Spielausschuss als auch der Vorstand sahen die Notwendigkeit, sich nach einer neuen Spielgemeinschaft umzusehen. Die Spieler sprachen sich mehrheitlich für eine Spielgemeinschaft mit der SG Quembach aus. Erste gemeinsame Gespräche ließen Gemeinsamkeiten erkennen und ein Hoffen auf eine gute, faire Partnerschaft.

Nach kurzer Zeit konnten wir uns mit den Sportkameraden aus der Nachbargemeinde recht schnell einigen, in der Spielrunde 2001/2002 spielten wir erstmalßs unter dem Namen Fußballspielgemeinschaft Quembach/Kraftsolms in der B-Liga Süd.
Die ersten gemeinsamen Spielrunden schlossen wir knapp hinter den aufstiegsberechtigten Plätzen ab.

Seit der Spielrunde 2007/2008 spielen die Sportfreunde mit dem SV Griedelbach und dem TuS Barandoberndorf in der SG Waldsolms. In der Saison 2010/2011 wurde der Verein „SG 2010 Waldsolms e. V.“ gegründet und die Fußballabteilungen aus den oben genannten Vereinen wurden zugunsten des neuen Vereins ausgegliedert.